Katathym Imaginatives Bilderleben in der Behandlung bei Menschen mit Essstörungen

Erika Toman      
Essstörungen sind phänomenologisch betrachtet vor allem Störungen des Essverhaltens. Trotz Untergewicht wird gehungert oder das Gegessene erbrochen. Das Umfeld leidet mit. Eine Tochter, die fast verhungert und sich dabei weigert zu essen, stößt auf Unverständnis und macht mitunter aggressiv. Was für die Umgebung ein Rätsel ist, scheint für die Betroffenen selbst zunächst kein Problem zu sein. Sie sind davon überzeugt, nicht essen zu wollen, und setzen das Hungern mit Willensstärke gleich. Folglich freuen sie sich am Sieg des Geistes über den Körper. Erst mit der Zeit, wenn sie versuchen, ihr Verhalten zu ändern, wird auch ihnen klar, dass etwas nicht stimmt. Sie werden von der Krankheit beherrscht und nicht umgekehrt, wie sie zu Beginn der Erkrankung angenommen hatten. Schlussendlich verstehen sich die Erkrankten selbst nicht mehr. Diese kognitive Dissonanz bildet den zentralen Angelpunkt bei der Motivation zur Veränderung der Betroffenen und kann gut mit Zuhilfenahme der imaginativen Therapie aufgelöst werden. In der vorliegenden Arbeit gehe ich nach einer ausführlichen Einleitung zum Erscheinungsbild, zum Erleben der Betroffenen und zum theoretischen Verständnis der Erkrankung auf den Mehrwert des katathymen Bilderlebens beim Verständnis und bei der Behandlung von Essstörungen ein.